Feuerwerksbranche erwartet Rekordumsatz trotz Kritik an Lärm und Umweltbelastung

Mehr Raketen als je zuvor werden in den Geschäften erhältlich sein - Feuerwerksbranche erwartet Rekordumsatz trotz Kritik an Lärm und Umweltbelastung
Deutschlands Feuerwerksbranche bereitet sich auf einen Rekord-Silvester vor – trotz Kritik
Die deutsche Feuerwerksindustrie rüstet sich für einen umsatzstarken Jahreswechsel: Die Verkäufe werden in diesem Jahr voraussichtlich erneut steigen. Die Lagerbestände im Einzelhandel sind im Vergleich zu 2023 um zehn Prozent gewachsen – und das, obwohl die Debatten über Lärmbelästigung, Sicherheit und Umweltauswirkungen unvermindert anhalten. Während Befürworter Feuerwerk als geliebte Tradition verteidigen, fordern Kritiker strengere Auflagen oder gar ein vollständiges Verbot.
Der Markt wird von wenigen großen Anbietern dominiert. Weco, der letzte große deutsche Bahn (Hersteller), produziert nur noch 15 Prozent seiner Ware in den Werken in Eitorf und Kiel; der Rest wird importiert – vor allem aus China. Das Unternehmen verzeichnete im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 136 Millionen Euro bei einem Gewinn von 17 Millionen Euro. Als Reaktion auf die Kritik setzt Weco zunehmend auf umweltfreundlichere Materialien in der Produktion.
Konkurrenzunternehmen wie Comet und Nico beziehen ihre Ware ausschließlich aus dem Ausland. Comet, im Besitz eines chinesischen Handelskonzerns, erzielte einen Jahresumsatz von 60 Millionen Euro und beschäftigt 120 Mitarbeiter. Das Berliner Unternehmen Nico importiert ebenfalls seine gesamten Bestände. Kleinere Firmen wie die FKF GmbH in Freiberg tragen nur minimal zur inländischen Produktion bei. Aufgrund gestiegener Frachtkosten aus China könnten die Preise in diesem Jahr leicht anziehen. Der Kurs Euro (Verband der pyrotechnischen Industrie) prognostiziert eine starke Nachfrage – die Auslieferungen werden die Vorjahreszahlen voraussichtlich übertreffen. Branchenvertreter verweisen auf die steigenden Verkaufszahlen als Beleg dafür, dass die Mehrheit der Deutschen ein Verbot ablehnt. Doch der Widerstand bleibt laut: Die Gewerkschaft der Polizei warnt vor Sicherheitsrisiken, während Tierschützer und Umweltschutzorganisationen auf Probleme wie Vermüllung, Ressourcenverschwendung und die Belastung für Haustiere und Wildtiere hinweisen.
Wenn an Silvester wieder Raketen und Böller den deutschen Nachthimmel erleuchten, wird die Branche voraussichtlich einen weiteren Verkaufsrekord feiern. Die Diskussion über die Zukunft des Feuerwerks – zwischen Tradition und wachsenden Forderungen nach Regulierung – dauert indes an. Doch von einem Nachlassen des Booms ist nichts zu spüren: Die Nachfrage – und die Gewinne – steigen weiter.

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