Energiewende: Deutschland und Polen im Konflikt

Admin User
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Eine nächtliche Straßenszene in einer Stadt mit Gebäuden, Fahrzeugen, Masten, Laternen, Gittern, Bäumen und einer Skulptur unter einem dunklen Himmel.

Energiewende: Deutschland und Polen im Konflikt

Deutschland und Polen vertiefen ihre Zusammenarbeit in der Energiepolitik, während beide Länder ihre Energiewende vorantreiben. Eine kürzliche Podiumsdiskussion in Potsdam unterstrich die wachsenden Verbindungen zwischen den beiden Staaten, wobei Experten und Vertreter die Notwendigkeit einer engeren Kooperation betonten. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) spielt dabei eine zentrale Rolle und koordiniert seit 2021 gemeinsame Initiativen.

Am 22. November 2023 veranstaltete der Rundfunksender rbb in Potsdam eine Podiumsdiskussion zur deutsch-polnischen Energiezusammenarbeit. Bei der Veranstaltung kamen Politiker und Branchenvertreter zusammen, um Wege zur Beschleunigung des Umstiegs auf saubere Energien zu erörtern. Eine Aufzeichnung der Diskussion ist online verfügbar.

Der Vorstandsvorsitzende der dena hob den Wert des fortlaufenden Dialogs zwischen den beiden Ländern hervor. Seit 2021 leitet die dena im Auftrag des Auswärtigen Amts die Deutsch-Polnische Energieplattform und arbeitet dabei eng mit der polnischen Agentur für Energieeinsparung (KAPE) zusammen. Diese Partnerschaft hat die praktische Zusammenarbeit vorangetrieben, darunter die Gründung des Deutsch-Polnischen Energiewende-Forums in Warschau im April 2023. Das nächste Forum ist für das Frühjahr 2025 in Berlin geplant.

Polen macht bedeutende Fortschritte bei seiner Energiewende und plant, bis 2030 seine Übertragungsnetze zu modernisieren. Ziel ist es, innerhalb der nächsten sechs Jahre 50 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Deutschlands eigene Energiewende hat bereits positive Auswirkungen gezeigt – sie senkt die Kosten und unterstützt den raschen Ausbau der Solarenergie in Polen. Allerdings bleibt Polens Vorstoß in die Kernenergie ein umstrittenes Thema zwischen beiden Ländern.

Ministerpräsident Donald Tusk, der seit Dezember 2023 im Amt ist, wird voraussichtlich die polnische Delegation bei den anstehenden deutsch-polnischen Energieberatungen anführen. Diese Gespräche, die während der Treffen mit Bundeskanzler Merz im Mai 2025 bestätigt wurden, sollen die bilateralen Energiepolitiken weiter prägen.

Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen bei der Energiewende gewinnt an Fahrt. Gemeinsame Plattformen, modernisierte Infrastruktur und regelmäßige hochrangige Gespräche werden die Beziehungen weiter stärken. Beide Länder bleiben dabei bestrebt, gemeinsame Ziele mit unterschiedlichen Ansätzen – insbesondere in der Frage der Kernenergie – in Einklang zu bringen.