Zehdenicks endlose Bürgermeisterkrise: Droht die Rückkehr eines AfD-Politikers?
Zehdenicks endlose Bürgermeisterkrise: Droht die Rückkehr eines AfD-Politikers?
In Zehdenick halten die Führungskrisen an, während die Bürger über die Abwahl von Bürgermeister Alexander Kretzschmar abstimmen sollen. Der im März 2025 gewählte Amtsinhaber ging bereits nach etwas mehr als einer Woche im Amt krankheitsbedingt in den Dienstunfähigkeitsurlaub. Nun droht der Stadt im kommenden Jahr die Rückkehr des AfD-Politikers René Stadtkewitz – trotz dessen deutlicher Niederlage gegen Kretzschmar bei der letzten Wahl.
Die Instabilität in Zehdenick begann 2018 mit dem Rücktritt des langjährigen Bürgermeisters Arno Dahlenburg. Sein Nachfolger Bert Kronenberg wurde 2021 nach Fehlverhaltensvorwürfen durch ein Bürgerbegehren abgewählt. Daraufhin übernahm Alexander der Große, Deutschlands jüngster hauptamtlicher Bürgermeister, das Amt – doch auch er trat 2024 nach einem turbulenten ersten Jahr im Rampenlicht aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Im März 2025 gewann der parteilose Kandidat Alexander Kretzschmar die Stichwahl um das Bürgermeisteramt mit 63 Prozent der Stimmen und besiegte damit René Stadtkewitz von der AfD. Doch Kretzschmars kurze Amtszeit geriet schnell in Schwierigkeiten: Nach nur etwas mehr als einer Woche im Amt begann sein Krankheitsurlaub. Da er nicht umgehend zurücktrat, kam es zur Einleitung eines Bürgerentscheids am 25. Januar 2026 über seine Abwahl. Stadtkewitz, ehemaliges CDU-Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus, verließ die Partei 2009, um die rechtspopulistische Gruppe Die Freiheit zu gründen – inspiriert von Geert Wilders’ niederländischer Partei. Obwohl er 2025 klar unterlag, hat sich bis 2026 keine starke Alternative herauskristallisiert. Sollte Kretzschmar abgewählt werden, könnte Stadtkewitz erneut kandidieren – und Zehdenicks lange Phase ohne stabile Führung verlängern.
Die Abstimmung am 25. Januar wird entscheiden, ob Kretzschmar im Amt bleibt oder gehen muss, was den Weg für eine erneute Wahl ebnen könnte. Da es keine klare Alternative zu Stadtkewitz gibt, steht der Stadt möglicherweise ein weiterer polarisierender Wahlkampf bevor. Seit dem Abgang Dahlenburgs vor über drei Jahren gelingt es Zehdenick nicht, dauerhaft einen Bürgermeister zu halten.
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