Wölfe in Deutschland bald jagdbar – was der neue Gesetzentwurf bedeutet

Wölfe in Deutschland bald jagdbar – was der neue Gesetzentwurf bedeutet

Deutschlands Wolfsbestand wächst – jetzt soll das Raubtier unter das Jagdrecht fallen

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Wölfe in Deutschland kontinuierlich gestiegen. Nun bereitet die Bundesregierung vor, die Art erstmals in die nationalen Jagdgesetze aufzunehmen. Ein neuer Gesetzentwurf sieht vor, Wölfe künftig einer regulierten Bejagung zu unterwerfen.

Hintergrund ist eine Entscheidung der EU, den Schutzstatus des Wolfs von "streng geschützt" auf "geschützt" herabzustufen.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird Wölfe in § 2 des Bundesjagdgesetzes aufnehmen. Damit unterliegen sie denselben jagdrechtlichen Bestimmungen wie andere Wildtiere. Zudem muss das Ministerium alle fünf Jahre Bericht erstatten, wie die Regelungen in der Praxis angewendet werden.

Die Jagd auf Wölfe soll im Herbst und Winter erlaubt sein – allerdings nur, wenn der Bestand stabil bleibt. Außerhalb dieser Zeiträume können dennoch Abschüsse genehmigt werden, etwa wenn Wölfe Landwirtschaft, Forstwirtschaft oder die öffentliche Sicherheit gefährden. In solchen Fällen können zugelassene Jäger zum Töten der Tiere angewiesen werden.

Die neuen Vorschriften gelten auch für Wolf-Hund-Hybriden. Diese Tiere fallen unter dieselben jagdrechtlichen Regelungen wie reine Wölfe.

Die Zuständigkeiten sind zwischen Bund und Ländern aufgeteilt: Während das Bundesministerium die offizielle Jagdzeit festlegt und die Gesetze ausarbeitet, obliegt den Bundesländern das Management der lokalen Wolfspopulationen, die Erteilung von Abschussgenehmigungen sowie die Umsetzung regionaler Pläne.

Auch andere Teile des Jagdgesetzes werden überarbeitet, darunter § 19 zu materiellen Einschränkungen sowie § 22, der Jagdzeiten und Schonzeiten regelt.

Mit den neuen Bestimmungen sollen die Behörden die Wolfspopulationen gezielter steuern können. Die Jagd wird unter strengen Auflagen erlaubt, um Artenschutz mit wirtschaftlichen und sicherheitsrelevanten Belangen in Einklang zu bringen. Die Änderungen markieren einen Wandel – weg vom vollständigen Schutz, hin zu einer geregelten Bejagung in ganz Deutschland.