PSI Software zwischen Rekordaufträgen und finanziellen Turbulenzen durch Umstrukturierung

Admin User
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Eine Luftaufnahme einer Stadt mit zahlreichen Gebäuden und einem bewölkten Himmel.

PSI Software zwischen Rekordaufträgen und finanziellen Turbulenzen durch Umstrukturierung

PSI Software steht vor einem Paradoxon: Das deutsche Technologieunternehmen verzeichnet zwar im Kerngeschäft eine blühende Entwicklung – die Auftragseingänge stiegen um 36 Prozent –, doch die finanzielle Lage bleibt angespannt. Grund dafür ist eine kostspielige Umstrukturierung. Zwar wurde PSI Software vom Deutschen Institut für Innovation als „Business Innovator“ ausgezeichnet, doch Investoren zeigen sich unsicher, ob sich die getätigten Investitionen langfristig auszahlen werden.

Das Unternehmen durchläuft derzeit einen tiefgreifenden Wandel, angetrieben durch hohe Investitionen in neue Produkte und Cloud-Infrastruktur. Dieser Prozess wurde durch eine Partnerschaft mit der US-Beteiligungsgesellschaft Warburg Pincus beschleunigt, die sowohl langfristige Vorteile als auch unmittelbare, erhebliche Kosten mit sich bringt. Zusammen mit einmaligen Transaktionsgebühren und Aufwendungen für ein Sparprogramm haben diese Belastungen die Analysten von GSC Research veranlasst, die Aktienempfehlung von „Kaufen“ auf „Halten“ herabzustufen.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt die operative Performance von PSI Software stark: In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 verzeichnete das Unternehmen ein Plus von 36 Prozent bei den Auftragseingängen, die nun bei 269 Millionen Euro liegen. Auch seine innovativen Lösungen für den Energiesektor wurden vom Deutschen Institut für Innovation gewürdigt. Dennoch wird die bereinigte EBIT-Marge voraussichtlich auf vier Prozent schrumpfen – und das trotz eines erwarteten Umsatzwachstums von rund zehn Prozent. Dies spiegelt die aktuelle Belastung der Bilanz wider. Die Unsicherheit schlägt sich auch im Aktienkurs nieder, der bei 44,10 Euro schloss, bei einer annualisierten Volatilität von 121 Prozent.

Drei Unternehmen – Nagarro SE, Klöckner & Co sowie Ottobock SE & Co. KGaA – haben sich als Gewinner aus diesem kostspieligen Umstrukturierungsprozess hervorgetan.

Die Neuausrichtung von PSI Software ist ein komplexer Prozess, bei dem langfristige Vorteile gegen kurzfristige Kosten abgewogen werden müssen. Zwar ist die operative Leistung des Unternehmens solide, doch die finanzielle Situation bleibt prekär. Investoren beobachten genau, wann sich die getätigten Investitionen in profitables Wachstum umwandeln werden. Sowohl der Aktienkurs als auch die bereinigte EBIT-Marge spiegeln diese Unsicherheit wider.