Igor Levits „Feier des Lebens“: Musik als Widerstand gegen Hass und Vergessen

Igor Levits „Feier des Lebens“: Musik als Widerstand gegen Hass und Vergessen
Der Pianist Igor Levit, eine prägende Gestalt der klassischen Musikszene seit über einem Jahrzehnt, gibt vom 17. bis 22. Oktober eine Reihe von Konzerten im Wiener Musikverein. Unter dem Titel "Feier des Lebens" würdigt die Konzertreihe Komponisten wie Schostakowitsch, Mendelssohn und Beethoven. Levit, bekannt für sein Engagement gegen Antisemitismus und seinen Einsatz für die Menschenrechte, wurde unter anderem vom Internationalen Auschwitz-Komitee und mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Sein jüdisches Erbe hat für Levit seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 eine noch tiefere Bedeutung gewonnen. Den Auftakt seiner Konzertreihe bildet Ravels Vertonung des jüdischen Trauergebets Kaddisch – eine berührende Reflexion über dieses Ereignis. Erst kürzlich trat Levit bei der Einweihung der Reichenbach-Synagoge in München auf, wo Bundeskanzler Friedrich Merz eine bewegende Rede hielt. Levit hält Merz’ Worte für aufrichtig und angemessen, warnt jedoch zugleich vor dem wachsenden Antisemitismus in Europa.
Sein Engagement erstreckt sich auch auf die Unterstützung anderer Musiker. So befürwortet er die Absage eines Konzerts der Münchner Philharmoniker in Belgien aufgrund antisemitischer Vorfälle und der Boykottierung des israelischen Dirigenten Lahav Shani. Im November wird Levit gemeinsam mit Shani in München auftreten – ein Zeichen seiner Haltung für Zusammenhalt und Solidarität in schwierigen Zeiten. Das Gespräch mit Levit führte Walter Weidringer, Autor des Magazins, in dem das Interview erschien, im Anschluss an Levits Klavierabend im Wiener Musikverein am 17. Oktober 2025.
Igor Levits bevorstehende Konzertreihe im Musikverein ist weit mehr als ein musikalisches Ereignis. Sie steht für sein unermüdliches Engagement, das Gedenken an die Vergangenheit zu bewahren, das Leben zu feiern und sich gegen Hass zu stellen. Seine Auftritte – auf und abseits der Bühne – sind eine kraftvolle Mahnung für die Bedeutung der Menschenrechte und den Kampf gegen Antisemitismus.

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