Deutschland kauft für 3,5 Milliarden Dollar Hochtechnologie-Raketen aus den USA

Deutschland kauft für 3,5 Milliarden Dollar Hochtechnologie-Raketen aus den USA
Warum kauft Deutschland für 3,5 Milliarden Dollar RTX-Raketen?
Teaser: RTX könnte mit diesem Rüstungsgeschäft 350 Millionen Dollar verdienen – doch wie lange dauert es, bis der Gewinn verbucht wird?
Deutschland hat einen Deal über den Kauf modernster Raketensysteme des US-Konzerns RTX im Wert von 3,5 Milliarden Dollar abgeschlossen. Die Bestellung umfasst 173 Lenkflugkörper des Typs SM-6 Block I, bis zu 577 SM-2 Block IIIC-Raketen sowie mehrere Startsysteme. Das Geschäft soll die maritimen Verteidigungsfähigkeiten des Landes in der Nordsee deutlich stärken.
Die Raketen werden zum Schutz der deutschen Fregatten der Klasse F127 eingesetzt. Das Modell SM-6 ist für die Abwehr von Luftzielen, Seezielen und ballistischen Raketen konzipiert, während die SM-2 primär gegen Schiffsabwehrraketen und Flugzeuge zum Einsatz kommt. Weltweit wurden bereits über 12.000 Einheiten der SM-2 verkauft.
RTX agiert als Hauptauftragnehmer und liefert die Waffensysteme direkt an Deutschland. Ausländische Militärverkäufe an Verbündete wie Deutschland werden in der Regel über kommerzielle Verträge mit dem Hersteller abgewickelt und nicht über die US-Streitkräfte. Mit dem Deal rechnet RTX mit einem Betriebsgewinn von rund 350 Millionen Dollar – das entspricht etwa 0,26 Dollar pro Aktie.
Aufgrund gestaffelter Lieferungen wird sich der Gewinn jedoch über mehrere Jahre verteilen. Trotz des Zuwachses dürfte das Geschäft kaum spürbare Auswirkungen auf den Aktienkurs von RTX haben. Allein die Raytheon-Sparte des Konzerns verzeichnete 2024 einen Umsatz von 26,7 Milliarden Dollar bei einem Betriebsgewinn von 2,6 Milliarden – bei einer stabilen Gewinnmarge von 10 %.
Deutschland zahlt für die Raketen fast das Doppelte dessen, was ein US-Käufer für dieselben Systeme aufbringen müsste. Diese Preisdifferenz macht das Geschäft für RTX deutlich lukrativer als übliche Transaktionen.
Der Deal stattet die deutsche Marine mit hochmodernen Abwehrfähigkeiten aus. RTX wird die Systeme schrittweise ausliefern, was dem Konzern zwar stetige, aber moderate finanzielle Erträge sichert. Die Vereinbarung unterstreicht die anhaltende Zusammenarbeit zwischen der US-Rüstungsindustrie und ihren NATO-Partnern.

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