Brandenburgs Wohnungsmarkt: Knappheit gegen Leerstand - Debatte um Mietpreisbindung

Brandenburgs Wohnungsmarkt: Knappheit gegen Leerstand - Debatte um Mietpreisbindung
Der Wohnungsmarkt in Brandenburg zeigt ein gemischtes Bild: Während in einigen Regionen Wohnungsmangel herrscht, verzeichnen andere hohe Leerstände. Isabelle Vandré, Bundestagsabgeordnete der Linken, plädiert für die Beibehaltung der Mietpreisbremse, während Maren Kern, Geschäftsführerin des Verbandes Berliner-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU), deren Abschaffung in vielen Kommunen fordert. In den Berliner Speckgürtelstädten sind die Kaltmieten von 5,28 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2015 auf 6,42 Euro im vergangenen Jahr gestiegen. Vandré verweist auf die Preisanstiege in Potsdam und Brandenburg an der Havel als Beleg für eine Wohnungsnot. Doch in von Berlin entfernteren Gebieten wie der Prignitz und dem Landkreis Spree-Neiße liegt die Leerstandsquote mit 15,2 bzw. 19,9 Prozent deutlich höher – ein ganz anderes Szenario. Maren Kern hält die Mieten in Brandenburg für zu niedrig und fordert das Land auf, die Mietpreisbremse in 19 Kommunen zu überprüfen und weitgehend abzuschaffen. Sie schlägt vor, die zulässige Raumhöhe auf 2,40 Meter minus zehn Zentimeter zu senken und den Schallschutz zu lockern, um mehr Wohnungen zu bauen. Zudem plädiert sie für eine Erhöhung der jährlichen Wohnungsbauförderung von 250 auf 400 Millionen Euro, für Deregulierung und Bürokratieabbau. Die Leerstandsquote bei BBU-Unternehmen in Potsdam ist auf 1,8 Prozent gesunken – ein Indiz für die von Kern beschriebene Wohnungsnot in der Region. Vor zehn Jahren lagen die durchschnittlichen Nettokaltmieten der BBU-Unternehmen in Brandenburg noch bei 4,83 Euro pro Quadratmeter, im vergangenen Jahr bereits bei 5,82 Euro. Die Debatte um die Mietpreisbremse in Brandenburg dauert an: Während Isabelle Vandré für deren Beibehaltung eintritt, setzt sich Maren Kern für deren Abschaffung in vielen Kommunen ein. Das Land steht vor der Herausforderung, die Bedürfnisse von Regionen mit Wohnungsmangel wie Potsdam mit denen von Gebieten mit hohen Leerständen wie der Prignitz oder dem Landkreis Spree-Neiße in Einklang zu bringen. Mehr Förderung und weniger Regulierung könnten die Wohnungsnot lindern – doch die Zukunft der Mietpreisbremse bleibt umstritten.

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