Nachhaltige Kleber aus Stärke revolutionieren die Faltschachtel-Produktion

Admin User
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Drei Coca-Cola-Flaschen auf einem Tuch gedruckt.

Nachhaltige Kleber aus Stärke revolutionieren die Faltschachtel-Produktion

Nachhaltige Faltschachteln stoßen auf ein großes Hindernis: den Mangel an umweltfreundlichen Klebstoffen Faltschachteln, die für ihre Ökobilanz vielfach gelobt werden, sehen sich in ihrer Produktion mit einer erheblichen Herausforderung konfrontiert: dem Fehlen nachhaltiger Klebstoffe. Zwar sind die Kartons selbst biologisch abbaubar und recycelbar, doch die Branche setzt bisher auf synthetische Kleber auf Polymerbasis, die aus fossilen Rohstoffen gewonnen werden. Nun soll ein gemeinsames Forschungsprojekt dies ändern.

Das Projekt „Nachhaltiges Kleben mit erneuerbaren Klebstoffen“ (SUGRA), an dem BASF, das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) sowie die RWTH Aachen beteiligt sind, zielt darauf ab, umweltfreundliche Klebstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen zu entwickeln. Das Team des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung (IAP) übernimmt dabei eine Vorreiterrolle und forscht an modifizierter Stärke als Grundmaterial.

Moderne Klebemaschinen für Faltschachteln arbeiten mit hohen Geschwindigkeiten von bis zu 600 Metern pro Minute – für die Bildung einer stabilen Verbindung bleiben nur wenige Sekunden. Die Forscher des Fraunhofer IAP haben bereits biobasierte Klebstoffvarianten auf diesen Hochgeschwindigkeitsanlagen erfolgreich getestet. Diese zeigten eine starke Anfangshaftung und behielten ihre Bindungsfestigkeit selbst unter anspruchsvollen Bedingungen wie hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturschwankungen. Der Ansatz des Projekts ist ganzheitlich: Untersucht wird, wie Stärke-Klebstoffe mit den Produktionsmaschinen, den Betriebsbedingungen und der gesamten Fertigungsumgebung interagieren.

Das SUGRA-Projekt markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer vollständig nachhaltigen Faltschachtelproduktion. Durch den Ersatz herkömmlicher synthetischer Kleber durch ökologische Alternativen soll der Umweltfußabdruck dieses weitverbreiteten Verpackungsmaterials verringert werden. Die erfolgreichen Tests biobasierter Klebstoffe auf Hochgeschwindigkeitsmaschinen bringen dieses Ziel nun ein großes Stück näher an die Realität.