Gesundheitskrise in der Lausitz: Bewohner kämpfen, als Hausärzte verschwinden

Gesundheitskrise in der Lausitz: Bewohner kämpfen, als Hausärzte verschwinden
In der Lausitz verschärft sich die Krise: Hausärzte werden immer knapper, sodass Patienten teilweise weite Strecken zurücklegen müssen – bis nach Berlin –, um medizinisch versorgt zu werden. Verschärft wird die Lage durch den Mangel an Nachwuchsmedizinern in der Region und eine überalterte Ärzteschaft, die sich dem Ruhestand nähert. Das Problem schwelt bereits seit Jahren. Bereits 2019 warnte ein Dermatologe aus Zehdenick, der in einem Einzugsgebiet mit 120.000 Einwohnern als einziger Facharzt tätig war, davor, in den Ruhestand zu gehen – ohne dass ein Nachfolger in Sicht war. Eigentlich sollte das Verhältnis von Hautärzten zu Patienten bei 1:30.000 liegen, doch dieser Mediziner versorgte mehr als das Vierfache. Ein besonders drastisches Beispiel gab es 2005 in Cottbus: Ein 70-jähriger Bewohner eines Pflegeheims wurde von 16 Hausärzten abgewiesen, bis schließlich ein Notfalleinsatz nötig wurde. Die ersten Absolventen des neuen Medizinstudiengangs der Universität Cottbus werden die Situation frühestens in einigen Jahren entlasten. Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg und die Landeskrankenhausgesellschaft haben nun Alarm geschlagen und vor einer weiteren Verschärfung des Ärztemangels gewarnt. Die Politik steht in der Kritik, zu spät reagiert zu haben – ähnlich wie bei dem anhaltenden Lehrkräftemangel. Angesichts einer alternden Ärzteschaft und kaum Nachwuchs bleibt für die Bewohner der Lausitz die medizinische Versorgung ungewiss.

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