Energie sparen unter der Dusche: Wärmerückgewinnung der Zukunft

Admin User
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Eine Seite aus einem Buch, die ein Badezimmer mit Waschbecken, Wasserhahn, Spiegel, Lampe, Fenster, Tür, WC, Hocker, Stuhl, Badewanne und einen Teppich zeigt.

Energie sparen unter der Dusche: Wärmerückgewinnung der Zukunft

Energie sparen unter der Dusche: Wärmerückgewinnung der Zukunft

Ein ehemaliger Mercedes-Ingenieur gründet mit seinem Sohn ein Start-up, um Energieverluste im Haushalt zu reduzieren. Steffen Nittbaur, 60, verließ das Unternehmen nach 25 Jahren, um sich auf die Rückgewinnung von Wärme aus Duschwasser zu konzentrieren – eine in Deutschland noch wenig bekannte Methode. Sein Sohn Valentin, 24, stieg nach seinem BWL-Studium voll ein.

Steffen Nittbaur arbeitete ein Vierteljahrhundert lang bei Mercedes-Benz und durchlief dabei technische und Führungspositionen. Nach seinem Ausstieg absolvierte er berufsbegleitend einen Master in Umweltwissenschaften. Sein neues Unternehmen, die Unocconi GmbH mit Sitz in Filderstadt, verfolgt ein klares Ziel: die ungenutzte Wärme aus Abwasser von Duschen zurückzugewinnen.

Die Technologie wird in Europa bereits eingesetzt, ist in Deutschland jedoch noch selten verbreitet. Regulatorische Hürden – etwa fehlende Trinkwasser-Zulassungen für Wärmerückgewinnungssysteme – bremsen die Einführung aus. Zwar gibt es keine einzelne deutsche Behörde, die sich direkt mit diesem Thema befasst, doch Organisationen wie der DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) arbeiten an Sicherheitsstandards für Trinkwasser, und EU-Projekte wie ReUseHeat erforschen ähnliche Lösungen.

Valentin Nittbaur, der ein duales Studium der Betriebswirtschaft abgeschlossen hat, kümmert sich um den operativen Betrieb. Das Vater-Sohn-Duo will dezentrale Wärmerückgewinnung in deutschen Gebäuden etablieren. Steigende Energiekosten und strengere Klimavorgaben rücken Effizienzmaßnahmen immer stärker in den Fokus. Das System von Unocconi könnte Haushalten helfen, Energie zu sparen, indem es die Wärme nutzt, die sonst einfach im Abfluss verschwindet.

Unocconi schließt damit eine Lücke in den deutschen Energiesparbemühungen. Durch die Wiederverwertung von Duschwasserwärme bietet das Start-up eine praktische Lösung für Gebäude. Nun steht das Team vor der Herausforderung, die regulatorischen Rahmenbedingungen zu meistern, um die Technologie auf dem breiten Markt zu etablieren.