Chaos Computer Club startet Kampagne für digitale Eigenständigkeit gegen Tech-Konzerne

Admin User
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Drei Jungen stehen neben einem Schreibtisch mit zwei Computersystemen, einer spricht in ein Mikrofon, tragen ID-Karten mit roten Tags, vor einer Wand mit einer Werbetafel, auf der 'Russia Imagine 2013' steht.

Chaos Computer Club ruft zum 'digitalen Unabhängigkeitstag' auf - Chaos Computer Club startet Kampagne für digitale Eigenständigkeit gegen Tech-Konzerne

Europas größte Gruppe ethischer Hacker startet Kampagne für digitale Unabhängigkeit

Der Chaos Computer Club (CCC) und Partnerorganisationen haben eine neue Initiative ins Leben gerufen, um digitale Eigenständigkeit zu fördern. Die Aktivisten rufen Nutzer dazu auf, auf datenschutzfreundliche, demokratieverträgliche Plattformen umzusteigen. Ihre monatliche Aktion unter dem Titel "Digitaler Unabhängigkeitstag" beginnt am 4. Januar, mit weiteren Veranstaltungen jeweils am ersten Sonntag eines jeden Monats.

Anlass ist der 39. Chaos Communication Congress, der 16.000 Besucher nach Hamburg lockt. Das viertägige Event bietet 165 Vorträge, darunter auch spätabendliche Sessions zu Cybersicherheit, Privatsphäre und digitalen Rechten.

Der CCC ist seit langem für das Aufdecken von Sicherheitslücken in digitalen Systemen bekannt. Seine Mitglieder, oft als "White-Hat-Hacker" bezeichnet, schützen Nutzer, indem sie Schwachstellen verantwortungsvoll offenlegen, bevor diese ausgenutzt werden können. Nun rückt die Gruppe die Aufklärung und Interessenvertretung von Nutzern in den Fokus.

Kern der Kampagne ist der Aufruf, sich von Plattformen zu lösen, die von einigen Tech-Milliardären kontrolliert werden. Der Autor Marc-Uwe Kling, ein Unterstützer der Initiative, argumentiert, dass zu große Teile unseres digitalen Lebens von diesen mächtigen Konzernen geprägt werden. Ziel ist es, Nutzer zu unabhängigen Diensten mit stärkerem Datenschutz zu führen. Um den Umstieg zu erleichtern, hat der Illustrator Florian Biege anschauliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen entworfen. Diese helfen Nutzern, sich von Mainstream-Plattformen ab- und Alternativen zuzuwenden, die Transparenz und Nutzerkontrolle in den Vordergrund stellen.

Die Kampagne richtet sich auch an öffentliche Einrichtungen. Der Journalist und Change-Manager Björn Staschen, Mitinitiator des "Digitalen Unabhängigkeitstags", arbeitet daran, die Social-Media-Nutzung deutscher Behörden zu reformieren. Sein Fokus liegt darauf, algorithmusgetriebene Polarisierung zu verringern und die Kommunikation zwischen Behörden und Bürgern zu verbessern – insbesondere auf Plattformen wie X (ehemals Twitter).

Die erste Veranstaltung zum "Digitalen Unabhängigkeitstag" findet am 4. Januar statt, weitere monatliche Treffen folgen. Die Organisatoren hoffen, dass die Kampagne nachhaltige Veränderungen bewirkt – sowohl im Umgang von Bürgern als auch von Institutionen mit digitalen Werkzeugen. Der CCC und seine Partner planen, die Ressourcen und die Reichweite der Initiative kontinuierlich auszubauen.