Brandenburgs Grüne wählen neue Doppelspitze in schwieriger Zeit

Brandenburgs Grüne wählen neue Doppelspitze in schwieriger Zeit
Die brandenburgischen Grünen stehen vor einer schwierigen Phase: Innerhalb von nur sechs Monaten suchen sie bereits zum zweiten Mal nach einer neuen Führung – und das unter erschwerten Bedingungen. Trotz des dramatischen Wahleinbruchs 2024 will die Partei eine starke Opposition und eine regierungsfähige Alternative bleiben.
Aktuell liegt die Partei in Umfragen bei nur vier Prozent – derselbe Wert wie bei der Landtagswahl. Bei einer vorgezogenen Neuwahl würde sie damit an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Angesichts der instabilen SPD-BSW-Koalition fordert der Landesvorsitzende Clemens Rostock nun Neuwahlen.
Personell hat die Partei bereits Umbrüche erlebt: Nach dem Rückzug von Annalena Baerbock aus dem Bundestag rückte Andrea Lübcke auf der Landesliste nach und legte ihr Amt als Co-Parteivorsitzende nieder – laut Parteistatut sind Doppelämter in Partei und Parlament nicht erlaubt. Zwei Frauen bewerben sich nun um die Führung, ihre Namen wurden jedoch nicht explizit genannt.
Trotz des Wahldebakels 2024 positionieren sich die Grünen als schlagkräftige außerparlamentarische Opposition, wie es Benjamin Raschke nach der Niederlage angekündigt hatte. Gleichzeitig verzeichnet die Partei Zuwächse bei Mitgliedern und sozialer Medienpräsenz.
Unter diesen schwierigen Vorzeichen fand nun ein Parteitag statt. Juliana Meyer vom Kreisverband Cottbus wurde mit etwa 55 Prozent der Stimmen zur neuen Co-Vorsitzenden gewählt und löst damit Andrea Lübcke ab. Gemeinsam mit Clemens Rostock bildet sie die neue Doppelspitze. Zudem hat Felix Banaszak, Bundesvorsitzender der Grünen, ein Regionalbüro in Brandenburg an der Havel eröffnet und plant, dieses bis zu dreimal pro Quartal zu besuchen.
Trotz düsterer Analysen der aktuellen politischen Lage herrscht bei den Mitgliedern eine zuversichtliche Stimmung. Die Grünen wollen als starke Opposition und regierungsfähige Alternative gestärkt aus der Krise hervorgehen – mit einem neuen Führungsteam, das die Partei durch die kommenden Herausforderungen steuert.

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