Bayerns neues Jagdgesetz: Streit um Rehwild, Wölfe und Abschusspläne beigelegt

Kabinett setzt sich endlich durch: Jagdgesetzreform nach langem Streit - Bayerns neues Jagdgesetz: Streit um Rehwild, Wölfe und Abschusspläne beigelegt
Die bayerische Staatsregierung hat nach monatelangen hitzigen Debatten eine umfassende Reform des Landesjagdgesetzes auf den Weg gebracht. Die Neuerungen umfassen neue Regelungen für die Jagdzeiten auf Rehwild, den Umgang mit Wölfen sowie die Festlegung von Abschussplänen. Ministerpräsident Markus Söder gab die Entscheidung nach einer Kabinettssitzung in Rosenheim bekannt.
Die Reform hat innerhalb der Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern für Streit gesorgt. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Agrarministerin Michaela Kaniber lagen in zentralen Punkten im Clinchen, bevor ein Kompromiss gefunden wurde.
Das überarbeitete Gesetz passt die Jagdzeiten für Rehwild an: Kitze dürfen nun vom 16. April bis 15. Januar bejagt werden, Böcke vom 16. April bis 15. Oktober. Für Ricklinge und weibliches Rehwild gilt eine kürzere Saison vom 1. September bis 15. Januar.
Auch Wölfe und Goldschakale wurden in die bayerischen Jagdverordnungen aufgenommen. Damit ist künftig eine Bejagung möglich, wenn diese Beutegreifer Nutztiere bedrohen. Die Reform soll den Artenschutz mit den Interessen der Landwirte in Einklang bringen.
Ein weiterer zentraler Punkt betrifft die Abschusspläne. Jäger und Grundbesitzer erhalten mehr Mitspracherecht bei der Festlegung der Quoten, wobei behördliche Kontrollen weiterhin bestehen bleiben. Die Änderung zielt darauf ab, die Bewirtschaftung zu vereinfachen, ohne die Aufsicht zu lockern.
Innerhalb der Koalition war die Diskussion emotional geführt worden. Aiwanger setzte sich für strengere Vorgaben ein, während Kaniber, zuständig für Landwirtschaft und Forsten, mehr Flexibilität forderte. Die Uneinigkeit verzögerte die endgültige Entscheidung, bis ein Ausgleich gefunden wurde.
Die Reform markiert einen deutlichen Kurswechsel in Bayerns Wildtier- und Jagdpolitik. Sie führt strengere Jagdzeiten für Rehwild ein, schafft neue Regeln zur Beutegreifer-Regulierung und passt das System der Abschusspläne an. Die Änderungen treten in Kraft, sobald die letzten rechtlichen Schritte abgeschlossen sind.

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