A20-Ausbau: Kompromiss zwischen Verkehr und Fledermausschutz in Bad Segeberg

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Eine Straße mit Fahrzeugen und Text auf einer Präsentationsfolie.

A20 Kompromiss bringt nicht nur Freude - A20-Ausbau: Kompromiss zwischen Verkehr und Fledermausschutz in Bad Segeberg

Jahre langer Rechtsstreit um den Ausbau der A20 endet mit Kompromiss

Der seit Langem schwelende juristische Konflikt um den Ausbau der Autobahn A20 hat endlich eine Lösung gefunden. CDU und Grüne einigten sich mit Umweltschutzverbänden auf einen Deal, der den Schutz bedrohter Arten gegen den Verzicht auf weiteren Widerstand sichert. Die Vereinbarung soll die Infrastrukturbedürfnisse mit dem Naturschutz im Raum Bad Segeberg in Einklang bringen.

Der Durchbruch gelang nach Jahren der Verzögerungen. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Lukas Kilian, bezeichnete die Einigung als „großen Erfolg für Anwohner und Unternehmen“. Im Rahmen des Abkommens zog der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) seine Klage gegen den Autobahnausbau zurück. Im Gegenzug wird das Land den Schutz von sieben gefährdeten Fledermausarten in der Nähe von Bad Segeberg verstärken.

Als Teil der Einigung wird eine 14-Millionen-Euro-Stiftung für den Fledermausschutz eingerichtet. Zudem wurden zusätzliche Schutzmaßnahmen für Hangwälder entlang der Trave und die seltenen Kalktuffquellen vereinbart. Die Landesvorsitzende der Grünen, Lasse Petersdotter, betonte die Bedeutung dieser Schritte – insbesondere für die Fledermäuse, die zu den größten Streitpunkten in den Verhandlungen geworden waren.

Durch den Ausbau der A20 soll der Verkehr in Bad Segeberg deutlich entlastet werden. Die tägliche Fahrzeugzahl auf der Bundesstraße 206 wird voraussichtlich von etwa 33.300 auf nur noch 13.600 sinken, sobald die Autobahn fertiggestellt ist. Gleichzeitig warnte der FDP-Fraktionsvorsitzende Christopher Vogt, dass bei weiteren Autobahnprojekten ähnliche Klagen drohen könnten – etwa zum Schutz des Haselmaus oder der Zwergschwan.

Lukas Kilian verwies darauf, dass auch mit anderen Umweltverbänden wie dem NABU Ausgleichsvereinbarungen für betroffene Arten ausgehandelt werden könnten. Der verkehrspolitische Sprecher der SPD, Niclas Dürbrook, kritisierte den Deal jedoch scharf: Die hohen Kosten für den Fledermausschutz dürften kein Präzedenzfall für künftige Infrastrukturvorhaben werden.

Die Einigung ebnet den Weg für den Ausbau der A20 und finanziert gleichzeitig langfristige Naturschutzmaßnahmen. Mit der Fertigstellung der Autobahn wird sich die Verkehrssituation in Bad Segeberg voraussichtlich deutlich verbessern. Nun geht es darum, die vereinbarten Schutzmaßnahmen umzusetzen und ihre Auswirkungen auf die heimische Tierwelt zu beobachten.