Sachsens Bürgerinitiativen scheitern an überzogenen Behördenregeln – Rekordablehnung 2025

14 Bürgerinitiativen 2025 in Sachsen - Sachsens Bürgerinitiativen scheitern an überzogenen Behördenregeln – Rekordablehnung 2025
In Sachsen wurde in diesem Jahr ein deutlicher Anstieg bürgergetragener Demokratieinitiativen verzeichnet – insgesamt 14 Vorhaben wurden in verschiedenen Kommunen gestartet. Doch fast 80 Prozent davon wurden aus formalen Gründen abgelehnt – ein Rekordwert für die Region. Kritiker werfen den Behörden vor, dass überzogene Regelungen die politische Teilhabe der Bürger ersticken, und fordern dringend eine Reform des Systems.
Von den 14 im Jahr 2025 eingereichten Bürgerbegehren wurden elf von den lokalen Behörden für unzulässig erklärt. Das ist die höchste Ablehnungsquote in der Geschichte Sachsens, wie die Kampagnenorganisation Mehr Demokratie mitteilt. Die Organisation macht exzessive formale Hürden für das Scheitern verantwortlich, darunter eine umstrittene Kostenübernahmepflicht, die ihrer Ansicht nach bürgerliches Engagement abschreckt.
Drei lokale Bürgerentscheide kamen dennoch zustande – in Hohnstein, Radeberg und Arnsdorf. Dort ging es um Themen von der Infrastruktur bis zur Gemeindeplanung. Ein weiteres Vorhaben erhielt die Zustimmung des Stadtrats, während zwei weitere noch geprüft werden. Mehr Demokratie fordert nun Reformen, um das Verfahren zu vereinfachen. Zu den Vorschlägen gehören die Abschaffung der Kostenübernahmepflicht sowie die Einführung einer formalen Vorprüfung bevor mit der Unterschriftensammlung begonnen wird. Die Organisation betont, dass eine gut funktionierende direkte Demokratie die öffentliche Frustration verringern könne, indem sie den Bürgern eine echte Stimme gibt.
Der seit langem aktive Omnibus für direkte Demokratie, der sich für Volksabstimmungen auf allen Regierungsebenen einsetzt, drängt ebenfalls auf umfassendere Reformen. Unklar bleibt jedoch, wer genau hinter den diesjährigen Initiativen steht und wer sie organisiert hat.
Die hohe Misserfolgsquote der Vorhaben hat die Debatte über die Regeln zur direkten Demokratie in Sachsen neu entfacht. Mit elf von 14 abgelehnten Anträgen warnen Aktivisten, dass bürokratische Hindernisse das Vertrauen der Bevölkerung in politische Mitgestaltung untergraben. Der Ausgang der beiden noch laufenden Verfahren – und mögliche Reformen – wird zeigen, ob bürgergetragene Entscheidungsprozesse künftig leichter zugänglich werden.

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