Navid Kermani wünscht sich mehr Enthusiasmus in der Politik

Admin User
2 Min.
Ein Mann in einem rosafarbenen und weißen Kleid steht neben einem Rednerpult in einem Auditorium, mit Pflanzen und zwei Stühlen daneben und einer bunten Wand im Hintergrund.

Navid Kermani wünscht sich mehr Enthusiasmus in der Politik

Navid Kermani wünscht sich mehr Begeisterung in der Politik

Schriftsteller Navid Kermani wünscht sich mehr Leidenschaft in der Politik

„Man bekämpft Ängste nicht mit noch mehr Angst.“

Der Schriftsteller und öffentliche Intellektuelle Navid Kermani hat Politiker aufgefordert, in der Gestaltung Europas Zukunft die Angst durch Begeisterung zu ersetzen. Bei einer kürzlichen Veranstaltung betonte er, dass sich Ängste nicht durch noch mehr Ängstlichkeit überwinden ließen. Stattdessen forderte er die Verantwortlichen auf, mit Mut und Entschlossenheit eine politische Vision zu entwickeln.

Kermani, 1967 als Sohn iranischer Eltern in Westdeutschland geboren, ist seit langem eine prägende Stimme in den Debatten über Politik, Kultur und Islam. Der in Köln lebende Autor äußert sich regelmäßig zu Fragen der europäischen Sicherheit und wurde für sein Engagement unter anderem von der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet.

Er unterstrich, dass Europa derzeit an einem Scheideweg stehe. Angesichts der zunehmend als Gegenspieler wahrgenommenen USA drohe der Kontinent zwischen den Einflusssphären Amerikas und Chinas zerrieben zu werden. Für Kermani macht diese Entwicklung ein vereintes Europa dringender denn je notwendig. Gleichzeitig kritisierte er das aktuelle politische Klima, dem es an überzeugten Verfechtern gemeinsamer Ideale mangele. Allzu oft, so sein Vorwurf, setzten Politiker auf Zurückhaltung statt auf Überzeugungskraft. Kernans eigener Enthusiasmus für die kulturellen Traditionen Europas treibt seinen Appell voran, sich neu zum europäischen Projekt zu bekennen.

Kermanis Botschaft ist eindeutig: Europa muss die von Angst geprägte Politik hinter sich lassen. Nur mit Begeisterung und entschlossenem Handeln könne der Kontinent seinen Platz in einer sich wandelnden Welt sichern. Seine Äußerungen fallen in eine Zeit, in der die Debatten über die Zukunft Europas immer drängender werden.