Brandenburg: Hochgeschwindigkeitszug zur Kohleausstiegsphase

Brandenburg: Hochgeschwindigkeitszug zur Kohleausstiegsphase
Brandenburg: Mit Hochgeschwindigkeitszug aus der Kohle
Anreißer Im Brandenburger Landtag wurde am Donnerstag über die Erfolge des Strukturwandels im Lausitzer Braunkohlerevier diskutiert. Der Umbruch ist gut angelaufen – doch es bleibt noch viel zu tun.
Veröffentlichungsdatum 18. Dezember 2025, 09:45 Uhr
Schlagwörter Industrie, Energie, Finanzen, Politik
Artikeltext In Cottbus vollzieht sich ein tiefgreifender Wandel, während Deutschland den Kohleausstieg vorantreibt. Die Bundesregierung hat bis 2038 insgesamt 40 Milliarden Euro für die Bergbauregionen zugesagt – davon entfallen 10,3 Milliarden auf die Niederlausitz. Gleichzeitig durchqueren nun moderne ICE-Züge die Stadt – doch am Hauptbahnhof halten sie nicht.
Das Bahnbetriebswerk in Cottbus, einst von der Schließung bedroht, wird stattdessen ausgebaut. Eine neu errichtete Wartungshalle bedient die ICE-Flotte, auch wenn die Züge nur im Depot, nicht aber am zentralen Bahnhof halten. Eine zweite Halle ist im Bau; damit sind bereits 1.200 neue Arbeitsplätze entstanden.
Die Deutsche Bahn (DB) hat zudem die Lehrwerkstatt des Energieunternehmens Leag am Kraftwerk Jänschwalde übernommen. Damit bleibt eine wichtige Ausbildungsstätte für junge Menschen in der Lausitz erhalten – ein Zeichen für langfristige Investitionen in die Region. Einige ehemalige Leag-Mitarbeiter wie Luzie Bobusch haben den Berufswechsel vollzogen: Statt an Braunkohlebaggern arbeiten sie nun an Hochgeschwindigkeitszügen. Trotz dieser Fortschritte fordert die AfD in Brandenburg einen ICE-Halt in Cottbus. Doch die DB setzt in ihrer Netzstrategie auf leistungsstarke Fernverkehrsverbindungen – die Stadt bleibt vorerst nicht im Fahrplan verankert. Stattdessen sollen ab 2027 zwei Regionalzüge pro Stunde Cottbus mit Berlin verbinden.
Der Braunkohleabbau bleibt vorerst ein zentraler Wirtschaftsfaktor in der Region und sichert tausende gut bezahlte Arbeitsplätze. Ein abruptes Ende dieser Branche hätte schwerwiegende Folgen.
Der Strukturwandel in Cottbus ist in vollem Gange, gestützt durch Milliardenhilfen des Bundes. Neue Bahninfrastruktur und Arbeitsplätze entstehen, während die Bedeutung der Braunkohle schrittweise sinkt. Doch die Zukunft der Verkehrsanbindung und die wirtschaftliche Stabilität der Stadt hängen davon ab, wie gut es gelingt, alte Industrien mit neuen Investitionen in Einklang zu bringen.

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