Neuer Börsenvereins-Chef warnt: Lesekrise gefährdet Demokratie und Buchmarkt in Deutschland

Admin User
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Eine kleine Sammlung von Büchern ist zu sehen.

Rückgang des Lesens stellt Buchindustrie vor Herausforderungen - Neuer Börsenvereins-Chef warnt: Lesekrise gefährdet Demokratie und Buchmarkt in Deutschland

Sebastian Guggolz hat den Vorsitz des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels übernommen. Der Branchenvertreter, der in Berlin auch einen eigenen unabhängigen Verlag leitet, warnt, dass nachlassende Lesefähigkeiten in Deutschland sowohl die Demokratie als auch den Buchmarkt bedrohen. Sein Aufruf zum Handeln kommt zu einem Zeitpunkt, an dem neue Daten besorgniserregende Defizite in der Lesekompetenz im gesamten Land offenbaren.

Demzufolge haben etwa 10,6 Millionen Erwachsene in Deutschland Schwierigkeiten mit grundlegendem Lesen und Schreiben. Noch alarmierender ist, dass jedes vierte Kind am Ende der Grundschulzeit nicht ausreichend lesen kann. Guggolz, der beim Fischer Verlag in Frankfurt tätig ist, betont, wie dieser Rückgang die Fähigkeit der Gesellschaft schwächt, Fakten von Fiktion zu unterscheiden und sich an demokratischen Debatten zu beteiligen.

Das Problem wird erneut in den Fokus rücken, wenn die Ergebnisse der PISA-Studie 2024 veröffentlicht werden. Guggolz, der selbst als Lesepate an einer Berliner Grundschule arbeitet, besteht darauf, dass Bildungspolitiker eine abgestimmte Gegenstrategie vorantreiben müssen. Als Präsident des Börsenvereins, der sowohl Verlage als auch Buchhändler vertritt, schlägt er engere Kooperationen mit Schulen und Bibliotheken, bundesweite Lesekampagnen sowie digitale Förderprogramme für Kinder und Jugendliche vor. Seine Pläne zielen darauf ab, den negativen Trend umzukehren, bevor sich die Folgen weiter verschärfen.

Guggolzs Initiativen konzentrieren sich auf Schulen, Bibliotheken und digitale Werkzeuge, um die Lesefähigkeit zu stärken. Ob es gelingt, die Lesekrise in Deutschland zu stabilisieren oder ob sie sich verschlimmert, wird vom Erfolg dieser Maßnahmen abhängen. Unterdessen bereiten sich Buchbranche und Bildungssektor auf ein entscheidendes Jahr vor.