Admin User
2 Min.
Ein teilweise abgerissener Bau mit einer Barrikade, sichtbaren Fenstern und etwas, das wie eine Leiter aussieht.

Heimatschutz sucht 'Abbruch des Jahres' - Bayerischer Verein startet traurige Wahl zum „Abbruch des Jahres“

Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege hat seine jährliche Aktion "Abbruch des Jahres" gestartet. Die Initiative lenkt den Blick auf historische Gebäude – Wirtshäuser, Kirchen und Wohnhäuser –, die in ganz Bayern der Abbruch zum Opfer gefallen sind. Ziel ist es, an Bauten zu erinnern, die einst das Ortsbild prägten, heute aber für immer verschwunden sind.

Bis zum 11. Januar kann die Öffentlichkeit online über die zwölf bedauernswertesten Abbruch abstimmen. Im vergangenen Jahr beteiligten sich fast 1.700 Menschen; den fragwürdigen Titel erhielt damals ein jahrhundertealtes Handwerkerhaus in Landshut. Der Verein verzeichnet einen besorgniserregenden Trend: Immer häufiger weichen traditionelle Gebäude, vor allem Gasthäuser, moderner Neubebauung.

Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Vereins, nannte die Abbruch eine "Tragödie". Vereinsvorsitzender Olaf Heinrich betonte, dass bauliches Erbe ein unverzichtbarer Teil der kulturellen Identität sei. Alte Wirtshäuser seien weit mehr als bloße Gebäude gewesen – sie dienten als soziale Mittelpunkte und gaben Dörfern und Städten ihr unverwechselbares Gesicht. In diesem Jahr steht besonders der Verlust zahlreicher historischer Gaststätten in der Kritik. Der Verein warnt, dass mit jedem Abbruch Wahrzeichen verschwinden, die einst Bayerns Landschaften und Gemeinschaften geprägt haben.

Die öffentliche Abstimmung läuft bis zum 11. Januar; Anwohner können entscheiden, welche Abbruch sie am meisten bedauern. Die Kampagne soll eine Debatte über den Erhalt des bayerischen Bauerbes anstoßen. Indem sie zeigt, was bereits verloren ging, hofft der Verein, den Schutz der noch bestehenden historischen Bauten zu stärken.